Wie zu Omas Zeiten

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Einkochen, einlegen, fermentieren und auch dörren. Verstaubte Küchentricks? Überhaupt nicht. Althergebrachte Konservierungsmethoden wie diese feiern ihr Comeback. Bei Ihnen auch?

Lebensmittel haltbar machen ist so alt wie die Menschheit. Unseren Vorfahren, die keinen Supermarkt vor der Haustür hatten und die Kühlschränke noch nicht kannten, blieb nichts anderes übrig. Leben im Überfluss zu sommerlichen Erntezeiten standen Notlagen und Mangeltage im Winter gegenüber. Um rund ums Jahr mit Essen gut versorgt zu sein, das wohlgemerkt genießbar ist und das außerdem genug Vitamine und Nährstoffe enthält, gab man sich erfinderisch – überall auf der Welt.

Die frühen Kulturvölker in Mesopotamien legten Gemüse in Öl ein, im alten Ägypten verwendete man dafür Essig und Honig. Nachdem die Römer bereits anfingen, Obst zu dörren und Fisch zu fermentieren, verfeinerten schließlich unsere Großmütter all solche Methoden, indem sie die Innovation ihrer Zeit dafür nutzten: Strom. Einkochen im Einkochtopf diente dem Haltbarmachen von Bohnen, Kirschen und all den anderen leckeren Sachen aus dem heimischen Garten. Gläserweise Eingemachtes füllte die Vorratskammern – und dahin wollen viele von uns heute zurück. Mit gutem Grund. 

Zurück zu den Wurzeln

Gesunde Ernährung liegt im Trend. Wer darauf ebenfalls großen Wert legt, kauft viel frisches Obst und Gemüse – möglichst saisonal, wenn es preisgünstig zu haben ist, und aus der eigenen Region. Im Alltag aber schaffen wir es oft kaum, all diese Frischwaren rechtzeitig zu verzehren. Aktuelle Zahlen haben ergeben: Jedes achte Lebensmittel, das wir aus dem Laden mit nach Hause nehmen, essen wir gar nicht. Wir werfen es früher oder später vergammelt in die Tonne. Weltweit landen so Jahr für Jahr 1,3 Milliarden Tonnen an sich wertvolle Nahrungsmittel auf dem Müll. Statistisch gesehen ist jeder Einzelne von uns mit 78 Kilo Essensabfällen dabei. Eine unfassbare Verschwendung, die vermeidbar ist, indem wir wieder lernen zu konservieren – und zwar auf schonende Art ohne chemische Zusätze, eben genauso wie zu Omas Zeiten. 

Jetzt geht’s ans Eingemachte

Haltbar gemachte Frischwaren bringen viele Vorteile. Ressourcenschonung etwa, weil jedes produzierte Lebensmittel klimaschädliche Treibhausgase verursacht. Wer einkocht, dörrt und/oder fermentiert, wählt also einen nachhaltigen Lebensstil, entspricht dem Zeitgeist und spart obendrein jede Menge Geld. Und das ist noch nicht alles: Beim Eingemachten aus der Küche daheim wissen wir genau, was drin ist. Von industriell hergestellten Konservengläsern und -dosen aus dem Discounter-Regal können wir das nicht unbedingt behaupten. Klar, die Do-it-yourself-Variante erfordert etwas Aufwand. Lohnt sich aber und macht sogar Spaß.

Quelle: S&D Verlag GmbH, Geldern – leserservice.sud-verlag.de

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