Zukunftsbäume – Neue Bäume braucht das Land

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Mehr Grün für die Städte. Je mehr Bäume im urbanen Raum ­wachsen, desto besser ist die Luft und letztlich die Lebensqualität. Doch unsere heimischen Arten tun sich mit dem Klimawandel schwer. Müssen neue Schattenspender her?

Nichts bleibt, wie es ist, auch nicht im Garten und in der Pflanzenwelt. Immer heißer werdende Sommer und die damit verbundene Dürre oder auch zugewanderte Schädlinge führen dazu, dass unsere heimischen Baumarten leiden. Immer mehr exotische Pflanzenarten aus dem südosteuropäischen Raum oder auch aus Amerika und Asien fühlen sich bei uns wohl und kommen mit den neuen klimatischen Bedingungen bei uns gut zurecht – vor allem in den Städten und Ballungsräumen.  

Von Affenbaum bis Zürgelbaum

Dazu zählt der aus Chile stammende Affenbaum mit seinen auffällig breiten Nadeln. Kaum empfindlich gegen Luftverschmutzung ist der Europäische Zürgelbaum, der bis zu 20 Meter hoch wird, ovale bis eiförmige Blätter und beerenförmige, rot-schwarze Steinfrüchte besitzt. Mit Trockenheit kommt der Trompetenbaum mit den dekorativen herzförmigen Blättern zurecht, ebenso wie der rotblättrige Spitzahorn.

Für bepflasterte Standorte, zum Beispiel Dachgärten, eignet sich der schnell wachsende Falsche Christusdorn. Das aus den USA stammende Gewächs trägt auf seinem gefurchten, grauen Stamm bizarre Stacheln. Inzwischen gibt es auch dornenlose Sorten.

Bäume von morgen

Aufgrund des Klimawandels leiden viele unserer heimischen Baumarten immer stärker unter Hitzestress. Besonders Nadelbäume wie Fichte, Kiefer und Lärche leiden unter den immer länger anhaltenden Hitzeperioden, unter stark verdichtetem Boden, auch Starkregenereignisse, mangelnder Wurzelraum, Krankheiten und eingewanderte Schädlinge führen dazu, dass sich Bäume in der Stadt an ihrem Standort nicht immer optimal entwickeln können. „Zukunftsbäume“ nennt der Bund deutscher Baumschulen e. V. jene Bäume, die besonders an die Bedürfnisse der Stadt von morgen angepasst sind: Sie zeichnen sich durch eine hohe Trockenstresstoleranz und Hitzeresistenz aus, aber auch durch Frosthärte und insgesamt eine geringe Anfälligkeit für Schädlinge und Krankheiten.

Schöne Herbstfärbung

Die veränderten Klimabedingungen machen etwa der Hainbuche und der Silberweide nichts aus. Auch die schwedische Mehlbeere oder der vom amerikanischen Kontinent stammende Amberbaum mit seiner schönen Herbstfärbung in Gelb- und Rottönen sind sehr anpassungsfähige Bäume. Der wärmeliebende, drei bis vier Meter hohe Großstrauch mit dem klingenden Namen „Strauch der Sieben Söhne des Himmels“ zieht Bienen magisch an. An einem Einzelplatz voller Sonne kommt das aus China stammende Gehölz am besten zur Geltung.

Heimische und exotische Bäume

Zukunftsbäume sollen alte, heimische Baumarten nicht ersetzen, sondern sinnvoll ergänzen. In den letzten warmen Sommern haben sich beispielsweise der Feldahorn und die Elsbeere bewährt. Untersuchungen haben gezeigt, dass beispielsweise die Ulme lange unterschätzt wurde. Auch die Purpur-Erle hat sich als robust herausgestellt.

Übrigens: Welche Wünsche heimische und importierte Baumarten an Standort, Boden oder an ihre pflanzlichen Nachbarn haben, wissen Expert*innen in den Baumschulen vor Ort. Wer rechtzeitig Rat einholt, hat lange Freude an seinen Pflanzungen.

Quelle: S&D Verlag GmbH, Geldern – leserservice.sud-verlag.de

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