Zurück zum guten Bauchgefühl

druckendruckenvorlesen vorlesen

Durchfall ist alles andere als harmlos: Er kann den ganzen Körper schwächen und unangenehme ­Folgen haben. ­Handeln Sie rasch!

Ständig auf die Toilette zu müssen – das ist lästig, je nach Umständen fast ein bisschen peinlich und gerade für ältere Menschen leider auch gefährlich. Vor allem dann, wenn das Problem länger anhält. Von Durchfall sprechen Fachleute bei drei oder mehr ungeformten Stuhlgängen pro Tag oder wenn der Stuhl ungewöhnlich flüssig ist. Als anhaltend gilt Durchfall, wenn er über zwei bis vier Wochen auftritt; chronisch ist er ab einer Dauer von vier Wochen.

Unangenehme Durchfall-Folgen

Bei Durchfall scheiden wir vermehrt Wasser und Mineralsalze (Elektrolyte) aus. Die Folge: der Flüssigkeits- und Energiehaushalt gerät durcheinander. Die Gefahr: der Körper kann regelrecht austrocknen. Das wiederum kann den Kreislauf stark beeinträchtigen; Ohnmacht, Verwirrtheit und Herzrhythmusstörungen sind mögliche Folgen. Außer­dem steigt bei anhaltendem Durchfall die Gefahr, einen Harnwegsinfekt oder eine Thrombose zu entwickeln.

Ursachenforschung betreiben

Dabei kann die Diarrhoe, wie Durchfall in der Fachsprache heißt, ganz unterschiedliche Ursachen haben. Gerade jetzt im Winter wird sie häufig von Noro- oder Rotaviren ausgelöst. Aber auch Keime wie E. coli (Kolibakterien) und Salmonellen können eine akute Magen-Darm-Infektion hervorrufen. Weitere mögliche Auslöser sind Nahrungsmittelallergien und -unverträglichkeiten, etwa gegen Milch, Laktose, Histamin oder Gluten – und manchmal sind Medikamente wie Antibiotika schuld, weil sie die Darmflora aus der Balance bringen. Chronischer Durchfall kann unter anderem auf ein Reizdarm-Syndrom und auf entzündliche Darmerkrankungen wie Colitis ulcerosa oder Morbus Crohn zurückzuführen sein.

Bewährte Erste-Hilfe-Maßnahmen

Weil Durchfall so viele unterschiedliche Ursachen und Folgen haben kann, gilt: Ist er sehr heftig und/oder nicht nach wenigen Tagen überwunden, sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Dieser kann die Ursachen aufspüren und behandeln. Wichtig zu wissen: Eingenommene Medikamente wirken bei einer Diarrhoe unter Umständen nur eingeschränkt. Generell sollten Sie bei akutem Durchfall auf peinliche Hygiene achten, um mögliche Keime nicht weiterzugeben. Außerdem ist es wichtig, viel zu trinken (stilles Wasser, Kräutertees wie Kamille und Pfefferminze) und den Elektrolytverlust mit Elektrolytmischungen auszugleichen. Was bei der Einnahme spezieller Durchfall-Medikamente zu beachten ist, erfahren Sie in der Arztpraxis oder in Ihrer Apotheke.

Auf Schonkost setzen

Leicht Verdauliches wie Zwieback, Bananen, Reis- oder Haferschleim und geriebene Äpfel beruhigen den Darm und festigen den Stuhl. Auch Möhrensuppe hat sich bewährt: Da­zu 500 Gramm geschälte Karotten in einem Liter Wasser mindestens eine Stunde lang kochen, pürieren und mit Wasser auf einen Liter auffüllen. Und was ist mit Salzstangen und Cola? Fachleute raten ab! Das Softgetränk enthält zu viel Zucker und kann das Problem verstärken. Und das Knabbergebäck liefert zwar reichlich Speisesalz, aber keine wichtigen Salze wie Kalium.

Quelle: S&D Verlag GmbH, Geldern – leserservice.sud-verlag.de

Bildnachweis: ©KMPZZZ – stock.adobe.com