Vital statt träge

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Gesunde Verdauung im Alter

Verdauungsprobleme zählen zu den Hauptleiden älterer Menschen und mindern das Wohlbefinden häufig enorm. So helfen Sie Ihrem trägen Darm auf die Sprünge.

Kaum zu glauben:

Ein Drittel aller über 60-Jährigen leidet Schätzungen zufolge unter Darmträgheit. Ab dem 70. Lebensjahr nimmt die Zahl der Betroffenen nochmals deutlich zu. Die Gründe hierfür sind vielfältig, und oft spielen mehrere Faktoren zusammen. So ist beispielsweise bekannt, dass die Wände des Dickdarms mit zunehmendem Alter dicker und weniger elastisch werden, sich die Darmflora verändert und die Zahl der Nervenzellen abnimmt. Damit lässt auch die natürliche Darmaktivität nach und die Verdauung gerät ins Stocken. Die Folge ist Verstopfung, in der Fachsprache als Obstipation bezeichnet. 

Verstopfung hat viele Ursachen 

Mögliche Ursachen für Darmträgheit im Alter sind auch Grunderkrankungen wie Morbus Parkinson und Diabetes mellitus, die mit einer Nervenschädigung einhergehen und infolge-
dessen zu einer Verstopfung führen können. Hinzu kommt, dass viele ältere Menschen täglich mehrere Arzneimittel einnehmen müssen. Einige können als Nebenwirkung Verstopfung verursachen. Weitere Gründe, die Obstipation im Alter begünstigen, sind Flüssigkeitsmangel, einseitige Ernährung und Bewegungsmangel.

Manchmal ist es schon möglich, dem trägen Darm allein durch Veränderungen der Lebensgewohnheiten zu begegnen. Doch leider können die Auslöser einer Verstopfung nicht immer behoben werden. Dann können – nach Rücksprache mit dem Arzt und Apotheker – Abführmittel (Laxanzien) gute Dienste leisten.

Moderne Abführhelfer

Zu den modernen Abführhelfern gehören zum einen die Quell- und Ballaststoffe wie Weizenkleie, Lein- und Flohsamen. Wer dazu greift, muss allerdings auch viel trinken. Osmotisch wirksame Abführhelfer wie Lactulose binden Wasser im Darm und tragen zu einer Verflüssigung und Volumenzunahme des Darminhalts bei. Gut wirksam sind stimulierende Laxanzien, die Wirkstoffe wie Natriumpicosulfat oder Bisacodyl enthalten. Sie beschleunigen die Darmbewegungen.

Ohne ärztlichen Rat sollten Abführmittel nur kurzzeitig angewendet werden. Bei chronischer Verstopfung im Alter ist jedoch oft eine längerfristige Einnahme notwendig. Dann wissen Arzt und Apotheker, welches Mittel bei bestmöglicher Verträglichkeit zuverlässig wirksam ist.

Das bringt den Darm in Schwung:

  • Verdauungsspaziergang statt Mittagsschlaf: Nach dem Essen weckt ein Spaziergang an der frischen Luft die Lebensgeister und regt durch die Bewegung die Verdauung an.
  • Wasser zum Essen: Mit dem Alter nimmt das Durstempfinden ab. Man trinkt zu wenig, was sich negativ auf die Verdauung auswirkt. Tipp: Trinken Sie vor jeder Mahlzeit ein großes Glas Wasser. Hilfreich: Die Wasserflasche immer in Sicht- und Reichweite stellen, um das Trinken nicht zu vergessen.
  • Morgens in Schwung kommen: Bereits vor dem Aufstehen können Sie Ihren Darm „aufwecken“, indem Sie im Liegen die Beine wie beim Fahrradfahren kreisen lassen. Durch die Bewegung kommt auch der Darm auf Trab.
  • Bewusst essen: Zum Nachtisch einen Apfel statt eines süßen Desserts; leichter Obstkuchen statt Sahnetorte — das spart Kalorien und schont die Verdauung. Außerdem gilt: Mehrere kleine Mahlzeiten am Tag sind besser für den Bauch als wenige große. 
  • Rat vom Arzt und Apotheker: Sie befürchten, bestimmte Medikamente seien für Ihre Darmträgheit verantwortlich? Dann setzen Sie die Arzneimittel bitte nie auf eigene Faust ab, sondern halten mit Ihrem Arzt und Apotheker Rücksprache. Eventuell ist es möglich, auf ein anderes Präparat umzusteigen, das diese Nebenwirkung nicht hat.

Frische, bewusste Ernährung kann allein schon helfen, den Darm zu entlasten.

Quelle: www.ratgebergesund.de