Gutes Sehen – Augentropfen richtig anwenden

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Sie wirken direkt am Ort des Geschehens und helfen bei unterschiedlichsten Augenleiden. Es ist allerdings nicht immer ganz leicht, Augentropfen richtig anzuwenden.

Ob Pollenallergie, zu wenig Tränenflüssigkeit, Bindehautentzündung oder Glaukom: Bei vielen Augenerkrankungen und -beschwerden verordnet der Arzt Augentropfen. Manche dieser wirksamen Arzneimittel können auch ohne Rezept in der Apotheke gekauft werden, beispielsweise Tränenersatzmittel zur Behandlung trockener Augen.

Tränenersatzmittel, auch als künstliche Tränen bezeichnet, ahmen den natürlichen Schutz- und Gleitfilm der Tränen nach und befeuchten die Hornhautoberfläche. In der Regel werden sie mehrfach täglich in beide Augen geträufelt. Ist die Diagnose „trockenes Auge“ gesichert, haben Apothekenkunden eine große Auswahl an entsprechenden Augentropfen. Es gibt Tränenersatzmittel mit niedriger oder mit hoher Viskosität, mit einem Wirkstoff oder mit mehreren, mit oder ohne Konservierungsmittel. Der Apotheker weiß, welches Präparat im Einzelfall besonders gut geeignet ist.

Wirkung vor Ort

Egal, ob mit oder ohne Rezept, ob „nur“ gegen ein leichtes Augenbrennen oder zur Behandlung einer bakteriellen Infektion: Allen Augentropfen ist gemein, dass sie direkt ins Auge getropft werden müssen. Das hat den großen Vorteil, dass der Wirkstoff direkt dorthin kommt, wo er benötigt wird. Dennoch stellen Augentropfen manch einen Anwender vor eine echte Herausforderung: Vor allem für ältere Menschen, die unter eingeschränkter Kraft in den Händen oder unter nachlassender Sehfähigkeit leiden, kann die Verabreichung von Augentropfen zu einem Problem werden. Sie sollten sich in der Apotheke nach speziellen Hilfsmitteln erkundigen, die die Applikation erleichtern. 

Hygiene muss sein

Grundsätzlich ist es bei der Anwendung von Augentropfen wichtig, auf die Hygiene zu achten. Das heißt: Vor jeder Anwendung die Hände gründlich waschen und aufpassen, dass die Tropferspitze des Fläschchens weder mit dem Auge noch mit dem Finger in direkten Kontakt kommt. Denn dann könnten die Augentropfen mit Bakterien verunreinigt werden. Manche Fläschchen sind aber auch so konstruiert, dass eine Verkeimung der Tropfen im angegebenen Anwendungszeitraum ausgeschlossen ist. Apropos Keime: Hat der Augenarzt mehreren Familienmitgliedern antibiotische Augentropfen verordnet, dann sollte jeder sein eigenes Fläschchen haben, um wiederholte Ansteckungen innerhalb der Familie zu vermeiden.

Auch die Dosierung von Augentropfen ist nicht ganz leicht: Wer zu fest aufs Fläschchen drückt, riskiert, dass mehr als nur der benötigte Tropfen herauskommt. Doch das ist meist kein Grund zur Sorge: Der Bindehautsack kann nur etwa die Hälfte eines Tropfens aufnehmen. Wenn eine größere Menge getropft wurde, läuft die überschüssige Flüssigkeit einfach die Wange herunter. Muss ein Patient mehrere verschiedene Augentopfen anwenden, so sollten die Arzneimittel in einem zeitlichen Abstand von mindestens zehn Minuten eingeträufelt werden.

Richtig tropfen

• Kopf leicht in den Nacken legen

• Augenlid etwas nach unten ziehen

• nach oben schauen

• Fläschchen dicht übers Auge halten

• einen Tropfen in die Unterlidtasche fallen lassen

• Augen 30 Sekunden schließen (nicht zukneifen, nicht blinzeln)

Das Tropf-Fläschchen sollte nicht mit dem Auge in Kontakt kommen.

Quelle: www.ratgebergesund.de

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