Hörprobleme – Etwas lauter, bitte!

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In Deutschland hat jeder Siebte Probleme mit den Ohren, und das hängt nicht nur mit dem Alter zusammen. Lesen Sie hier, was die Hörfähigkeit mindert und wie Sie auf Empfang bleiben.

Alltagsgeräusche nerven zunehmend, leise Gespräche oder Töne bekommen Sie kaum mit, es piepst im Ohr oder alles klingt wie in Watte gepackt … Hörprobleme äußern sich sehr unterschiedlich und haben verschiedene Ursachen. In jedem Fall aber sollten sie HNO-ärztlich abgeklärt werden, denn gutes Hören bedeutet nicht nur Lebensqualität und soziale Teilhabe. Es schützt auch die Gesundheit, senkt etwa die Unfallgefahr sowie das Demenzrisiko. Hier die häufigsten Gründe für eine Hörverschlechterung, und was dann zu tun ist:

Eine Frage der Jahre

Telefon oder Klingel »überhört« man schon mal, Radio und TV laufen auf voller Lautstärke, in Gesprächen fragen Sie häufiger nach – das sind typische Hinweise auf eine Altersschwerhörigkeit, Presbyakusis genannt. Mit den Jahren verschleißen die Haarzellen im Innenohr, die den Schall in Nervenimpulse umwandeln und über den Hörnerv ins Gehirn leiten. Dort werden die Impulse als Ton ausgewertet. Altersschwerhörigkeit beginnt mit 50 plus, und spätestens dann sind ein Hörtest und eine Untersuchung beim HNO-Arzt angeraten.

Vorsicht, Lärm!

Hohe Geräuschpegel am Arbeitsplatz, Straßenverkehr, Dauerbaustelle vor der Haustür, laute Musik – Lärm kann eben­falls die Haarzellen im Innenohr und damit das Hörvermögen schädigen. Ab 85 Dezibel Dauerbeschallung (Hauptverkehrsstraße) wird es kritisch. Ein Gehörschutz aus der Apotheke leistet in lauter Umgebung gute Dienste, erst recht bei Konzerten oder Feuerwerk. Während sich Lärmschwerhörigkeit allmählich entwickelt, kann ein Knalltrauma, etwa durch eine Explosion, zu sofortiger Hörminderung oder Taubheit führen. Ein Notfall, der umgehend behandelt werden sollte, damit keine bleibenden Schäden entstehen.

Zu viel um die Ohren

Ständiges Piepsen, Pfeifen oder Summen im Ohr, ein Tinnitus kann die Hörleistung beeinträchtigen. Manchmal tritt er infolge eines Hörsturzes auf, bei dem plötzlich alles gedämpft klingt oder verstummt. Oft aber entwickelt sich ein Tinnitus unabhängig – etwa in Verbindung mit einer Durchblutungsstörung im Innenohr, verursacht oder verstärkt durch Stress. Hörsturz und Tinnitus sollten um­gehend behandelt werden! Für die medikamentöse Tinnitus-Therapie kommen unter anderem Ginkgo-Präparate zum Einsatz, die die Durchblutung verbessern. Langfristig hilft es oft, alles etwas ruhiger angehen zu lassen.

Blockaden im Gehörgang

Hin und wieder verstopft schlicht ein Ohrenschmalzpfropfen den Gehörgang. Der HNO-Arzt kann ihn schnell lösen und ausspülen. Wer zu starker Ohrenschmalzbildung neigt, sollte auch zu Hause die Ohren regelmäßig reinigen. Dafür gibt es in der Apotheke spezielle Sprays. Am besten lassen Sie sich vor Ort beraten. 

Quelle: S&D Verlag GmbH, Geldern – leserservice.sud-verlag.de

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