Bitte behandeln – Kopfschmerzen bei Kindern

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Selbst die Kleinen machen sich heute ständig einen Kopf: Eine Studie der TU Dresden zeigte, dass zwei Drittel aller Schülerinnen und Schüler regelmäßig unter einem Brummschädel leiden. Behandlung? Meist Fehlanzeige.

Zu wenig Bewegung an der frischen Luft, zu viel Zeit am Handy und am PC, ständiger Leistungsdruck, Konflikte innerhalb der Familie und mit Freunden – das alles sind Faktoren, die uns im wahrsten Sinne des Wortes Kopfschmerzen bereiten können. Doch nicht nur wir sind davon betroffen, sondern auch der Nachwuchs: Immer mehr Kindern macht ein dröhnender Schädel zu schaffen. Die Beschwerden werden allerdings häufig bagatellisiert – ein Fehler, ist Dr. Gudrun Goßrau, Expertin der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft (DMKG), sicher.

Achtung, Abwärtsspirale

»Eltern sollten das Problem nicht unterschätzen. Kopfschmerzen können den Alltag und die Zukunft Heranwachsender stark beeinträchtigen und in einem Teufelskreis aus Leistungsabfall, Schulangst undsozialer Isolation enden«, mahnt die Expertin und empfiehlt bei häufig wiederkehrendem Brummschädel einen (Kinder-)Arztbesuch. So lässt sich die Art des Leidens – meist handelt es sich um Spannungskopfschmerzen oder Migräne – diagnostizieren und eine geeignete Therapie in Angriff nehmen. 

Alltag anpassen

Klagt Ihr Kind öfter über Kopfweh, ist eine Anpassung des Alltags sinnvoll. Achten Sie etwa darauf, dass es viel Wasser trinkt und täglich Frischluft tankt. Sport – wie wär’s, wenn Sie mitmachen für eine Extraportion körperliche Aktivität? – sollte ebenfalls mehrmals wöchentlich stattfinden. Und: Begrenzen Sie unbedingt die Zeit, die Ihr Nachwuchs vor den Bildschirmen verbringt. Ist ein Brummschädel im Anzug, sind Ruhe und ein kühles Tuch auf Nacken oder Stirn hilfreich. Für große und kleine Kopfschmerzgeplagte ab sechs Jahren empfiehlt sich zudem eine Schläfen- und Scheitelmassage mit Pfefferminzöl aus der Apotheke – das lindert sanft, aber effektiv. 


Kinder sind keine kleinen Erwachsenen!


Viele Schmerzmittel für die Großen dürfen Kindern nicht verabreicht werden. Die Wirkstoffe Paracetamol und Ibuprofen sind grundsätzlich auch für kleine ­Patienten geeignet. Doch sollten nur altersgerecht dosierte Präparate – für die Kleinsten als Zäpfchen – zur Anwendung kommen. Ihre Apotheke berät Sie gern, welches Medikament für Ihren Schützling am besten ist.

Quelle: S&D Verlag GmbH, Geldern – https://leserservice.sud-verlag.de

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