Medikamente für Kinder – Genau dosieren

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Kinder sind keine Erwachsenen im Miniformat. Sind sie krank, benötigen sie spezielle Medikamente und altersgerechte Dosierungen.

Selbst bei gleicher Diagnose dürfen Kinder und Jugendliche nicht die gleichen Arzneimittel wie ihre Eltern bekommen. Stoffwechsel und Immunsystem funktionieren zu unterschiedlich. Zudem sind nicht alle gängigen Wirkstoffe und Konzentrationen für Heranwachsende geeignet. Harmlos erscheinende Schmerzmittel mit Acetylsalicylsäure können bei Kindern sogar lebensbedrohliche Reaktionen auslösen. Je nach Alter, Gewicht oder Hautoberfläche gelten unterschiedliche Dosierungen – bei einigen Wirkstoffen sogar höhere als für Erwachsene. Besprechen Sie
daher die Behandlung für jedes erkrankte Kind individuell mit Ihrem Arzt und Apotheker.

Keine Experimente

Nicht gegen alle Beschwerden gibt es spezielle Kinder-Arzneimittel. Die meisten Medikamente werden für Erwachsene entwickelt und zugelassen. Wenn es notwendig ist, auf diese zurückzugreifen, besprechen Sie mit dem Kinderarzt die richtige Dosierung. Stellt er ein entsprechendes Rezept aus, kann Ihre Apotheke Kapseln speziell für Kinder anfertigen. Experimentieren Sie auf keinen Fall mit halbierten Tabletten oder abgeschätzten Mengen.

Expertenrat

Messen statt schätzen

Cathrin Weller, pharmazeutisch-technische Assistentin in der Apotheke Weissach, empfiehlt: „Arzneimittel für Kinder gibt es meist in flüssiger Form. Verwenden Sie keine ungenauen Messhilfen wie Teelöffel, sondern halten Sie sich exakt an die Verordnung. Wenn es schwierig ist, kleine Mengen abzuschätzen und abzumessen, erleichtern Einwegspritzen und Dosierhilfen die Handhabung. Die Kollegen in der Apotheke zeigen Ihnen gern, wie Sie Medikamente korrekt abmessen, und helfen Ihnen beim Umrechnen von Milliliter- und Milligramm-Angaben. Müssen Kinder Tabletten oder Kapseln im Ganzen schlucken, steht ein Überzug zur Verfügung, der das Arzneimittel gleitfähiger macht und angenehm schmeckt. In der Apotheke erfahren Sie außerdem, welche Arzneimittel Sie in Wasser auflösen oder zerkleinern dürfen. Wenn Kleinkinder Medikamente wieder ausspucken oder wiederholt erbrechen, sind Zäpfchen eine gute Alternative.“

Bildnachweis: ©yarmanyan – stock.adobe.com

Quelle: S&D Verlag GmbH, Geldern – https://leserservice.sud-verlag.de