Sodbrennen natürlich behandeln

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Es schmerzt vom Brustbein bis zum Hals: Rund ein Drittel der Deutschen kennt das fiese „Feuer im Magen“ viel zu gut. Wie sich die Beschwerden verträglich vertreiben lassen.

Ob ein erschlaffter Ringmuskel im Magen die Ursache ist oder eine Überproduktion an Säure: Dringt der mit ätzender Salzsäure versetzte Nahrungsbrei wieder zurück in die Speiseröhre, löst er dort heftiges Brennen aus. Gerade wer öfter darunter leidet, sollte aktiv werden, denn die aggressive Flüssigkeit kann auf Dauer die – medizinisch Ösophagus genannte – Speiseröhre schädigen. Mit den folgenden Methoden klappt das auf sanfte, nebenwirkungsarme Weise.

Potente Phytotherapie

Viele Heilpflanzen helfen uns, wenn wir „sauer“ sind. Kamille etwa reguliert die Säureproduktion des Magens und hat entzündungshemmende Effekte – eine Wohltat für Speiseröhre und Magenschleimhaut. Gut tut zum Beispiel ein Kamillentee in Arzneiqualität aus Ihrer Apotheke. Dieser eignet sich auch für die Kamillen-Rollkur: Morgens 1 EL getrocknete Kamillenblüten mit 250 ml kochendem Wasser überbrühen und 20 Minuten ziehen lassen. Abseihen und auf nüchternen Magen trinken. Danach legen Sie sich jeweils fünf Minuten zuerst auf den Rücken, anschließend auf die linke Seite, den Bauch und die rechte Seite. Praktizieren Sie dies 14 Tage lang.

Hilfreich gegen die krampfartigen Beschwerden ist auch die Ausgangsbasis von Lakritzee, nämlich Süßholzwurzel. Sie wirkt einem Zuviel an Säure entgegen und hat spasmolytische Effekte. Neben Tee ist das Kraut in der Apotheke auch als Kautablette und in Tropfenform erhältlich.

Die beruhigende und entspannende Angelikawurzel und die muskelaktivierende Bittere Schleifenblume sind ebenfalls bewährte Sodbrennen-Bremser. Auch ein Kaltauszug aus schleimstoffreicher Eibischwurzel löscht das schmerzhafte innere Feuer, ebenso wie Gewürztees aus Anis, Fenchel und Kümmel.

Druck dämpfen

Wenn Sodbrennen Ihnen öfter zu schaffen macht, sollten Sie „Druck rausnehmen“. Das gilt etwa für Kleidung: Eng Anliegendes wirkt sich ­direkt negativ auf den Magen aus. Schweres Heben, auch das von zu vielen eigenen Pfunden, gilt es zu vermeiden: Übergewicht ist ein häufiger Auslöser. Eine entscheidende Rolle spielt zudem psychischer Druck: Bei Stress schüttet unser Körper Hormone aus, die dafür sorgen, dass der Verdauungstrakt schlechter durchblutet wird. Entspannungstechniken wie autogenes Training, regelmäßige Pausen und ausreichend Schlaf sind daher in fordernden Zeiten besonders wichtig.

Gute Globuli

Die Homöopathie hält diverse Mittel gegen eine gereizte Mitte bereit. Etwa Nux vomica: Die Brechnuss hilft bei einem durch Stress und Ärger gereizten Magen. Arsenicum album, Weißes Arsenik, wirkt starkem Brennen hinter dem Brustbein bei ängstlich-erschöpften Betroffenen entgegen. Lycopodium clavatum (Keulen-Bärlapp) lindert Magenschmerzen, die mit saurem Aufstoßen und Blähungen einhergehen, Robinia pseudoacacia (Robinie) bremst Übersäuerung und nächtliches Sodbrennen aus. 

Lindernde Lebensmittel

Bei Ihnen muckt der Magen ständig? Dann ist eine angepasste Ernährung mit vier bis fünf kleineren Mahlzeiten pro Tag anstelle von drei üppigen sinnvoll. Die letzte sollte nicht zu spät stattfinden. Neben Salaten mit Bitterstoffen wie Chicorée und Endivie haben sich grüne Gemüsesorten, Karotten sowie fettarme Milchprodukte und magerer Fisch bei Sodbrennen bewährt. Ein paar Nüsse oder Mandeln zu knabbern, kann akute Beschwerden mindern. Sehr gut sind gekochte Kartoffeln; auch der in Apotheken erhältliche rohe Kartoffelsaft gilt als wirkungsvoller Säurebinder. 

Hilfreiche Heilerde

Der als Arzneimittel zugelassene eiszeitliche Löss saugt wie ein Schwamm die überschüssige Magensäure auf und kann so Sodbrennen stoppen. ­Die an Mineralstoffen und Spurenelementen reiche Substanz kann in Wasser eingerührt, getrunken oder auch in Kapselform eingenommen werden.

Quelle: S&D Verlag GmbH, Geldern – leserservice.sud-verlag.de

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