Bisshebung bei abgenutzten Zähnen

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Zähneknirschen und Pressen nutzen die Zähne im Laufe der Zeit ab. Die Abnutzung kann zu einem gesenkten Biss führen. Dadurch verringert sich der Abstand zwischen Ober- und Unterkiefer, die oberen Zähne beißen deutlich über die unteren Zähne. Das wirkt sich auf die Ästhetik von Mund und Gesicht aus. Die Bisssenkung kann auch das Kausystem aus dem Gleichgewicht bringen und zu Kiefergelenksproblemen und anderen Beschwerden führen (CMD / Craniomandibuläre Dysfunktion).  

Gründe für eine Bisssenkung

Beim Zusammenpressen der Zähne oder Zähneknirschen (Bruxismus) entsteht ein starker Druck, durch den es zu einer übermäßigen mechanischen Beanspruchung der Zähne kommen kann. Manchmal ist auch älterer Zahnersatz, bei dem die Kauflächen abgenutzt sind, für eine Bisssenkung verantwortlich. Oder es fehlt eine Abstützung durch fehlende Zähne im Backenzahnbereich. Ebenfalls führen Kieferfehlstellungen mit ungleichmäßigen Belastungen zu einer unnatürlichen Abnutzung. Nicht selten entsteht ein sogenanntes Abrasionsgebiss, bei dem die Zähne um mehrere Millimeter verkürzt und geschädigt sind. Eine Bisshebung sollte durch Ihren Zahnarzt erfolgen, um Ästhetik und Funktion der Zähne wiederherzustellen.

Was ist eine Bisshebung?

Bei einer Bisshebung wird der Abstand zwischen Ober- und Unterkiefer gezielt vergrößert. Dadurch kann eine Funktionsstörung gemindert oder behoben werden. Konventionelle Behandlungsmöglichkeiten sind eine Schienentherapie, restaurierende Zahnheilkunde oder Zahnersatz.

Schienentherapie

Vor der eigentlichen Bisshebung wird meist eine Schienentherapie durchgeführt. Der Kiefer gewöhnt sich dann schonmal an die neue Stellung. Zur prothetischen Behandlung werden spezielle Aufbissschienen eingesetzt. Sie simulieren den natürlichen Biss und entspannen die Muskulatur. Gleichzeitig schützen sie die Zähne vor weiteren Schäden.

Definitive Versorgung

Ist die optimale Bisshöhe gefunden, kann Ihr Zahnarzt den dauerhaften Zahnersatz einsetzen, wie z. B. Veneers, Inlays, Onlays. Dadurch kann die verlorene Zahnsubstanz ohne größeres Beschleifen ersetzt werden. Der Biss wird minimalinvasiv angehoben. Versorgungen mit Vollkeramik bieten eine besonders hochwertige und haltbare Dauerlösung.

Versorgung mit einem Provisorium

Ein Zwischenschritt kann die Versorgung mit einem Langzeitprovisorium sein. Hierbei werden die Zähne vorübergehend mit modernen Kompositrestaurationen (Table Tops) aufgebaut. Dies kann sinnvoll sein, wenn z. B. noch nicht sicher ist, ob alle Zähne erhaltungswürdig sind.

Nachsorge

Vor allem bei stressbedingtem Knirschen sollte nach der Versorgung mit Zahnersatz eine dauerhafte Schienenbehandlung erfolgen, um die Restaurationen zu schützen. Bissschienen verhindern, dass es zu einer erneuten Abnutzung oder zur Schädigung des Zahnersatzes kommt. Bei den regelmäßigen Kontrollterminen kann Ihr Zahnarzt den Zustand Ihres Gebisses kontrollieren. 

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