Was sind Kieferzysten?

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Kieferzysten sind flüssigkeitsgefüllte Hohlräume im Kieferknochen, die mit einer Gewebeschicht umgeben sind. Kleine Zysten sind meist harmlos. Da die Flüssigkeit nicht abfließen kann, können sie aber langsam wachsen. Sie bauen dann Druck auf andere Gewebeteile auf, was Beschwerden verursachen kann. Daher sollte Ihr Zahnarzt rechtzeitig eingreifen.

Beschwerden durch Kieferzysten

Viele Menschen wissen gar nicht, dass sie eine oder mehrere kleine Zysten haben. Oft entdeckt Ihr Zahnarzt diese zufällig bei einer Röntgenuntersuchung vor einer geplanten Zahnbehandlung. Ist die Kieferzyste aber entzündet, entstehen Schmerzen und auch Schwellungen. Große Zysten können den Kieferknochen unter Umständen von innen aushöhlen. Wird eine Kieferzyste nicht behandelt, wächst sie immer weiter. Sie kann sogar zu Zahnfehlstellungen oder zum Ausfall des Zahnes führen.

Ursachen von Kieferzysten

Meist entstehen Kieferzysten als Folge von Entzündungen, zum Beispiel im Bereich der Zahnwurzeln absterbender Zähne. Eine unbehandelte oder chronische Entzündung kann sich im Kieferknochen einkapseln. Männer sind häufiger von Kieferzysten betroffen als Frauen. In manchen Fällen handelt es sich einfach um Fehlentwicklungen, die keine infektiösen Ursachen haben.

Arten von Kieferzysten

Geht die Zyste von einem Zahn aus, handelt es sich um eine odontogene Kieferzyste. Die Zahnwurzelzyste kommt hierbei am häufigsten vor und befindet sich oft im Oberkiefer. Auslöser ist hierfür oft eine Entzündung an einer Zahnwurzelspitze, in deren Folge der Zahn abgestorben ist. Follikuläre Kieferzysten bilden sich bevorzugt im Unterkiefer. Sie betreffen oft die unteren Weisheitszähne, wenn sie noch nicht durchgebrochen sind oder dabei sind, durchzubrechen. Der betroffene Weisheitszahn sollte dann gezogen bzw. herausoperiert werden.

Behandlung und Entfernung

Kleinere Blasen schält der Zahnarzt aus dem Gewebe heraus (Zystektomie). Die Wunde wird anschließend zugenäht. Bei größeren Zysten würde ein zu großes Loch im Gewebe entstehen. Daher werden große Kieferzysten mit einer Zystostomie (Einfensterung) entfernt. Zuerst wird die Wand der Zyste wird zur Mundhöhle geöffnet, damit die Flüssigkeit herausfließen kann. Dann wird die Zyste offengehalten, damit sich der Knochen regenerieren kann. Beide Eingriffe können ambulant in der Zahnarztpraxis durchgeführt werden. Meistens reicht eine lokale Betäubung aus.

Um Kieferzysten vorzubeugen, sollten Sie darauf achten, dass sich im Mund keine entzündeten Zähne befinden. Putzen Sie Ihre Zähne regelmäßig und nutzen Sie die jährlichen Kontrolluntersuchungen bei Ihrem Zahnarzt.

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